Wie die Wasserratte schon 1908 zum Maulwurf sagte: "Glaub mir, mein junger Freund, es gibt nichts, absolut gar nichts auf der ganzen Welt, das auch nur halb so viel wert wäre, wie einfach mit Booten herumzubummeln … Ob du dich davonmachst oder ob du es bleiben lässt; ob du dein Ziel erreichst oder ob du ganz woanders ankommst oder niemals irgendwo, beschäftigt bist du immer und etwas Besonderes tust du nie."


Aus "Der Wind in den Weiden", von Kenneth Grahame.


As the Water Rat said to the Mole already in 1908, "Believe me, my young friend, there is nothing – absolutely nothing – half so much worth doing as simply messing about in boats …Whether you get away, or whether you don't; whether you arrive at your destination or whether you reach somewhere else, or whether you never get anywhere at all, you're always busy, and you never do anything in particular."


From "The Wind in the Willows," by Kenneth Grahame.


Sonntag, 30. April 2017

Brugge
A couple of Bruges-ers

Wir erkunden Brugge am frühen Morgen und am Abend, um das Gros der Touristen zu vermeiden, die in Reisebussen angekarrt werden, um Brugge auf ihrem See-Europe-In-10-Days-Programm abzuhaken. Die Stadt ist eine einzige Filmkulisse, der unsere Fotos leider nicht gerecht werden.

Bruges likes to compare itself to Venice, which is somewhat true, at least when it comes to overcrowded streets, though Venice has actual human stampedes. Our strategy to see the town has been to walk early/walk late. We've begun our tours sometimes before 8am and sometimes after 8pm. There is a lot to see. An intact medieval trading city, which grew dramatically through the 1500s. The Medici, of Florence, had offices here. The Bourse, probably the world's first stock exchange, opened here in 1309. Bruges was on the North Sea at a vibrant crossroads of commerce, trading with Spain, England, Italy, Russia and the Baltics and via Italy with the Levant and points east. Early in the 1500s it fell behind Antwerp and dwindled into insignificance, even losing its access to the sea, only to be "rescued" by mass tourism. Sniff. Like so many of those places it's almost suffocating with its own success. But it still is magical.
Brugge, das 'Venedig des Nordens'...







Um eine Stadt kennen zu lernen, geht man am Besten zum Einkaufen auf den Markt. Da herrscht das echte Leben. Ausserdem sind Märkte oft nicht ganz einfach zu finden, sodass man bei der Suche nach ihnen in der Stadt rum kommt. Roy und Neira waren grad beim Hundemarktstand; man beachte die Wurst in Roys Manteltasche und Neiras zufriedenen Gesichtsausdruck.

This market was a delight. And the oversized wraps we got Neira (see pocket) were a big hit. We also did well. Belgium is looking very promising in terms of food. We intend to explore its renowned specialities --- beer, chocolate, pasteries, beer and frites. Judiciously, of course.
Fisch gibts auf dem Vismarkt; an diesem Samstag ist allerdings nur ein einziger Händler da, doch die Auswahl an Fisch ist wunderbar, wenn auch wohl ökologisch nicht immer ganz korrekt.
Auf dem Markt an t'Zand kann man nicht nur Grünzeug und Hundeleckerli kaufen, sondern auch lebendes Geflügel: Enten, Hühner, Truthähne, Kücken ... Auf dem Filmchen unten wandert gerade ein Huhn in die Kiste; ich hoffe, dass es ein schönes neues Zuhause gefunden hat.


Hund an Bord
Dog onboard


Samstag, 29. April 2017

In Flandria

Beernem - Brugge

Morgenstimmung in Beernem. Wenig später sind wir unterwegs nach Brugge, eine kurze Fahrt von gut zehn Kilometern und einigen tiefliegenden Brücken.

Morning in Beernem, outside of Bruges.
Der Kanal von Gent nach Oostende ist an manchen Stellen schmal und unübersichtlich, aber idyllisch und fast überall entspannt geniessbar.

Sometimes the canal narrows uncomfortably and apropos AIS we encountered two freighters of smallish size but capable of pulverizing Plan B who were transmitting no AIS signal. Nor, I noticed as we passed them, was any radar installation visible. They were no doubt local tubs who shift some materials a few kilometers now and then. So much for blind faith in tech. 
Unsere finderische Freundin Suso hat in Moerbrugge dieses B&B mit eigenem Bootssteg gefunden! In in einigen Wochen werden wir sie und Dieter hier treffen :-)

We passed the house that the miraculous Suso found near Bruges when she and Dieter come next month. AirBnB with a mooring!
Einfahrt in den Hafen Flandria in Brugge. Auf der anderen Seite wartet bereits Hafenmeister Patrick, um uns einen Platz zuzuweisen. Über das Funkgerät ist er bei unserer Ankunft nicht erreichbar, aber dafür per Telefon und in fliessendem Englisch.

Flandria Harbor in Brugge has a lot to offer. It's close to the center, with all facilities. Another one of those places we're glad to visit early in the season. 
Plan B im Hafen Flandria. Es ist einer von zwei Häfen in Brugge, nämlich der mit einem Restaurant und sanitären Anlagen, und zu Fuss etwa zehn Minuten vom Zentrum entfernt.

Here we are. Shunted to the far side of the harbor. Oh well. They're expecting a group of 22 boats today so space was a bit tight. But our mooring is closer still to the magical city and its dog-friendly fortifications.
Beim Plaudern mit den Eingeborenen lernt man immer viele nützliche Dinge. Ich bin da zwar nicht so gut, aber Roy ist ein wahrer Meister. So erzählt ihm der Präsident von Flandria, dass die Abfahrt aus dem Hafen in Richtung Oostende idealerweise um 08.45 erfolgen sollte, weil man so rechtzeitig zur Öffnung bei der ersten Brücke ankommt. Damit ist man Rythmus mit den Öffnungen der folgenden drei Brücken.

Here's Aila chatting with the harbormaster's right hand. Earlier I had a conversation with a guy who turned out to be the president of the harbor association. He gave me a gem of information: when you leave Bruges traveling in the direction of Oostende, leave the harbor at 08:45 to be at the first of four bridges that have to move for our passage; then they will all open with a minimum of waiting. Nice to know! How silly if we'd left at the very normal 09:30 and had to wait three hours for the bridges.
Danach gehen wir an die harte Arbeit des Sightseeings. Darüber in Bälde mehr, vorab nur so viel: Brugge leidet tagsüber an viel zu vielen Touristen; abends aber wird es still, und man kann die alten Gassen in Ruhe geniessen. Und das lohnt sich unbedingt.

Note the new lid. Aila gave it to me. It's nice. It's leather. I been wearing it exclusively these cool spring days and people seem to think I'm Belgian. A lot of guys where these here. 

Donnerstag, 27. April 2017

Belgia incognita

Sas van Gent - Beernem

Abfahrt in Sas van Gent bei mehr als unsicherem Wetter. Wir werden denn im Lauf des Tags auch mehrmals durchnässt und verhagelt werden, aber zumindest scheint zwischendurch immer mal wieder die Sonne.

Menace in the sky. Oh well, that's been the pattern this "spring." We looked on the bright side, as the Pythons say.
Voraus sieht es so aus.

Sometimes softwares succumb to reality. Weather reports were positive, route planner called it a 2 hour and 40 minute jaunt, Sas van Gent to Beernem, a small harbor outside of Bruges.
Umittelbar nach der Hafenausfahrt überfahren wir die belgische Grenze.

We are distinctly aware we are entering new territory. After being in NL for so long we look for signs of Belgium's not-NL-ness, which abound.
Das Verkehrsaufkommen ist gering, aber imposant. Dieser Kahn wird vorn von zwei Booten gezogen, während ein drittes Boot als Bremsklotz achtern an einer Leine hängt um sicherzustellen, dass er auch wieder zum Halten kommt.

Meanwhile, the Terneuzen - Gent Canal is busy enough. Gent is BE's third-largest port.


Kurz vor Ende des Kanals biegen wir in die Ringfahrt um Gent ab. Da fühlt man sich wie in einer Wasserbahn.

A modern stretch on the ring around Gent to get us to, so to say, the exit for Bruges.
Bevor wir durch die Schleuse Evergem dürfen, muss der Papierkram erledigt werden: Wir müssen unsere Bootspapiere vorlegen und sind danach berechtigt, eine Vignette zu kaufen. 130 Euro, dafür dürfen wir bis März 2018 die belgischen Wasserstrassen benutzen (auch die wallonischen, wie man uns versichert, obwohl man dort noch einmal seine Papiere vorlegen muss).

But first the lock, which became a long stop since paperwork had to be fetched and presented, which involved two trips between boat and bureau in heavy rain peppered with hail. Paperwork secured us permission to use the Belgian waterways for a year for 130 euro. And that's a not-in-NL moment since no fees are commanded there for the massive waterways infrastructure it offers.
In der Schleuse sind wir diesmal nicht die einzigen; Berufsverkehr kommt zuerst.

Two barges in the lock with us. We waited. They enter and exit first.
Ausfahrt aus der Schleuse, bei plötzlich viel Verkehr.

Plenty of ships waiting to get in the lock as we leave.
Und dann sind wir auf dem Kanal von Gent nach Oostende, und da ist es auf einmal richtig idyllisch.

And that was it for traffic more or less. The Gent - Ooostende Canal is yet a size smaller, and nicer for it. 
Belgien sieht jetzt schon anders aus als die Niederlande. 

Suddenly, you leave the highway and you're in the countryside. 
Nach einem interessanten Tag im neuen Territorium liegt Plan B in dem kleinen, gepflegten Hafen von Beernem.

We reached Beernem harbor, our destination, after something like five and a half hours. A long and interesting day in new territory.

Mittwoch, 26. April 2017

Instapix

Arbeiten im Mast von Annie IV, einem hochseetüchtigen Tholener Fischerboot. Annie IV stammt ursprünglich aus Rostock, wie aus der im Stahl eingegossenen Inschrift zu erkennen ist.

Scaling the masts on a fishing boat in Tholen.

Frühlingsbotschaften aus Tholen.
Bootsputzete: Roy arbeitet mit Supercleaner ...
...und ich mit Eimer und Schwamm.
Es ist wieder Hochzeitssaison. Dieses Paar scheute keinen Aufwand: es wurde mit einem grösseren Schiff angefahren und stieg dann auf ein kleineres Boot um, auf dem es  gefolgt von einem weiteren Kleinboot mit Kameramann  durch den Hafen schipperte.
Nach dem Einsetzen unseres neuen Motors musste Plan Bs Heckspiegel neu gestrichen werden. Also mussten wir auch den Namen wieder neu anbringen ...

Finishing touch: Aila applies new lettering to the stern. 
Essen bei Rulin und Hans, unseren früheren Hafennachbarn, den stolzen Besitzern der Eventide. Wir haben die beiden selten anders als lachend gesehen. Beneidenswert!

We finally had our long-delayed Xmas dinner with our former harbor neighbors, Eventide owners Rulin and Hans, at their home in Begen op Zoom. We enjoyed it!

Fundstück.
Schmushund.
Cool.
Modifiziert.
Wir haben eine Smoothiemaschine erstanden und unseren Frucht- und Gemüsekonsum dadurch um gefühlte 500% gesteigert. Man kann einfach alles mixen – mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg. Die Kombination von Rüebli (Karotten), Gurke, Blaubeeren, Kokosraspeln, Peterli und Mandelmilch kann ich zum Beispiel nicht empfehlen: der Rüeblisaft scheidet sich vom Rest der Mixtur, was die Sache gleichzeitig zu dick und zu dünn macht.

We got a smoothie maker and the sky's the limit in terms of ingredients.
Abschiedsfoto von der Umiak, mit Katja an Bord. Katja und Ansgar haben ihr bequemes Leben in München aufgegeben, um an Bord der Umiak ins Abenteuer zu segeln. Respekt! Sie sind mit den letzten Vorbereitungen befasst und bald bereit, in See zu stechen. Wir wünschen ihnen viel Spass und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

A parting photo of Umiak, with Katja on deck. She and Ansgar left their comfortable life in Munich to forge a new life onboard. They've been working hard to get Umiak ready for the season and they're nearly ready to sail. Respect and best wishes to them, we say.
Vorgärten des Grauens.

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