Wie die Wasserratte schon 1908 zum Maulwurf sagte: "Glaub mir, mein junger Freund, es gibt nichts, absolut gar nichts auf der ganzen Welt, das auch nur halb so viel wert wäre, wie einfach mit Booten herumzubummeln … Ob du dich davonmachst oder ob du es bleiben lässt; ob du dein Ziel erreichst oder ob du ganz woanders ankommst oder niemals irgendwo, beschäftigt bist du immer und etwas Besonderes tust du nie."


Aus "Der Wind in den Weiden", von Kenneth Grahame.


As the Water Rat said to the Mole already in 1908, "Believe me, my young friend, there is nothing – absolutely nothing – half so much worth doing as simply messing about in boats …Whether you get away, or whether you don't; whether you arrive at your destination or whether you reach somewhere else, or whether you never get anywhere at all, you're always busy, and you never do anything in particular."


From "The Wind in the Willows," by Kenneth Grahame.


Montag, 31. Oktober 2016

Sonntag, 30. Oktober 2016

City trip Antwerpen

Felicitas war für einen Workshop in Antwerpen. Nach einigem Hin und Her - soll sie uns besuchen, oder ich sie? - beschlossen wir, auf die Enge von Tholen und Plan B zu verzichten, und ich machte mich auf nach Belgien. Von Tholen aus sind es mit Bus und Bahn nur etwa 90 Minuten bis dorthin.

Aila went to Antwerp to hang out with Felicitas for a couple of days after the latter's workshop ended. Through a phantom code error on Booking-dot-com, she got a room at a 'hotel' that in fact hadn't the pool she was promised, but it was overflowing of Gothic atmosphere. She had a private courtyard behind the main cathedral instead of a pool. Anyway, she came back brimming with enthusiasm for the city that was our winter destination LAST YEAR, before Plan B crashed. Photos of the harbor where we were heading, Willemdok, are at the bottom of this post.  It seems Antwerp has the charm of Amsterdam without the soul-destroying crowds of tourists. 'Shabby-chic' is the prevalent style genre of shops and restaurants, and that suits us fine.  
Der belgische Zug erinnert mich an meine Kindheit, und das Käppi der Kontrolleurin ist einfach entzückend.
Bei der Unterkunft hat frau in Antwerpen die Qual der Wahl. Ich habe ein Zimmer im Kathedraallogies 'Drie Koningen' gebucht - eine gute Entscheidung, wie sich herausstellt.
Das Zimmer ist klein, aber mit direktem Ausgang zum Innenhof. Das Gebäude gehört zum Komplex der Kathedrale; Teile des Ex- und Interieurs stammen aus dem 15. Jahrhundert und sind ausgesprochen fotogen.

 Felicitas gefällts ebenfalls.
 Blick von meinem Zimmer in den Innenhof und auf die Rückwand der Kathedrale.

Ich kannte Antwerpen bisher kaum, und bin jetzt ein ganz grosser Fan. Die Altstadt hat genau die richtige Grösse - nicht zu klein, nicht zu gross; zu Fuss kommt man überall hin, es gibt grosse Plätze und kleine Hinterhöfe, nicht zu viele Touristen, und viele viele Läden zu erkunden.





Hier gehts auf hölzernen, denkmalgeschützten Rolltreppen hinunter in den Sint-Annatunnel, einen Velo- und Fussgängertunnel gute 30 Meter unter der Schelde.
Selbstverständlich testen wir auch einige der lokalen Spezialitäten: belgische Schokolade und Elixir d'Anvers, einen Kräuterlikör.
Auf diese Schätzchen haben wir hingegen verzichtet.
Der Schelde entlang lässt es sich gut spazieren. Das Wetter ist zwar nicht perfekt, aber immerhin trocken und, wie man hier sehen kann, mit einigen sonnigen Abschnitten.
Blick vom MAS, dem Museum am Stroom. Es liegt direkt am Hafen, den wir vielleicht, wer weiss, in absehbarer Zukunft mit der Plan B werden besuchen können.

Dienstag, 25. Oktober 2016

Bootbesserung: Schichten rauf und runter
Closing time

32 Schichten Fiberglas plus 5 Schichten Zweikomponenten-Spachtelmasse (alle legen grossen Wert auf das Zweikomponenten) hat Piet bisher aufgetragen.

The transom, the rear end of the boat, is a fiberglass sandwich with a thin core of wood. The outer fiberglass layer is thicker than the inner. It took thirty-two layers of fiberglass, each sheet progressively larger, to build up the surface over the old holes. Now comes the filler. Piet's applied three coats of filler with two more to follow. Then primer, then paint. And then, of course, the new engine and drive train will be mounted at the boat's centerline. Finally, that looks plausible!
Gleichzeitig spachtelt Roy am Rumpf die alte Antifäulnisfarbe ab; da wir ohnehin auf dem Trockenen sitzen, nutzen wir die Gelegenheit, der Plan B einen neuen Bauchanstrich zu verpassen.

At the same time, I've been scraping the antifouling coat on the hull below the waterline. That's the toxic red-orange stuff in the upper photo. It keeps alga et al. from eating into the hull and has to be renewed every couple of years. I did this in 2013 and vowed not to repeat the nasty experience but the ethos here in Tholen is that owners scrape. At least that's the vibe I'm getting. It seems a ritual of some sort. All I know is, it remains a miserable task but Piet certainly had a devilish giggle mimicking my scraping motions today and Dirk also chuckled as he said, 'You mean you think you've scraped enough?' Turns out I did, by the way. I might have a future as a hull scraper though not one I'd want!   

Bootbesserung: wie beim Zahnarzt
And two shall be one

Unsere Bootbesserung ist wie ein Besuch beim Zahnarzt. Es wird gebohrt und geschliffen, dann das gerade geschaffene Loch Schicht um Schicht wieder verschlossen. Ebenfalls wie beim Zahnarzt, dauert es ewig. Die Löcher, die unsere alten Motoren hinterlassen haben, wurden erst mit einem genau eingepassten Holzpfropf versiegelt; danach hat Piet Schicht um Schicht Polyester aufgetragen, und schliesslich das Ganze mit einer Zweikomponentenschicht Spachtelmasse versehen. Als nächstes soll Grundierfarbe aufgetragen werden, und dann kann Plan B zurück ins Wasser. Wenn in einigen Wochen der Motor kommt, und ein neues Loch geschnitten werden muss, fängt das Prozedere wieder von vorne an!

Above, the two holes from the old engines and drives have been filled with a wooden core and anchored with many layers of fiberglass. Below, Piet applies the two-component filler to create a flat surface. This stuff is hi-chem tech. Hard as nails when it dries. The next step is primer, I think, and then we go back in the water until the new powertrain is here. Further sealing measures will be taken on the inside of the boat later. Step by step.



Sonntag, 23. Oktober 2016

Gesichtserkennung
Facial recognition

Das Zelt des Bootes gleich neben uns wird von kleinen weissen Männchen verschlossen. Hunderte Male angeschaut, erst gestern richtig gesehen.

We've been looking at this tent for a couple of weeks now. Only saw the face the other day....

Samstag, 22. Oktober 2016

Gesichtserkennung
Facial recognition

Ein Scharnier-Gesicht.

A hinge-face.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Bootbesserung: Polyesterschichten
Developments --- some good, some not

In den letzten Tagen waren Piet und Dirk mit dem Auftragen des Polyesters beschäftigt. Ich kann lediglich berichten, dass das Zeug stinkt - ich habe mir vor ein paar Tagen den Fuss vertreten und bin zur Zeit ans Haus gebunden.

Above, Dirk and Piet fiberglassing while the sun shines. Many layers. Below, Aila's twisted ankle right after she fell last week. Ouch. She's better now but it's was a bad sprain.

Crazy boat names





Dienstag, 18. Oktober 2016

Die Antike lebt – C wie Castor

Wer Castor hört, denkt meist auch Pollux. Die zwei sind tatsächlich unzertrennlich, nämlich in der Sternenkonstellation der Zwillinge. Das helle Sternenpaar gilt als Beschützer der Seeleute, denen Castor und Pollux manchmal auch im Elmsfeuer erscheinen. Und da Seeleute ja bekanntlich abergläubisch sind, sind Castor und Pollux unter den Bootsnamen gut vertreten.

Die Geschichte hätte auch ganz anders ausgehen können, denn Castor und Pollux kommen aus schwierigen Familienverhältnissen. Castor, griechisch Kastor, ist sowohl der Zwillings- als auch der Halbbruder des Pollux. Zudem hat er noch zwei Zwillingsschwestern, nämlich Helena und Klytaimnestra, die ebenfalls Zwillinge und Halbschwestern sind. 

Der Grund für dieses Zwillings-Chaos ist, wie so oft in griechischen Götterkreisen, die Fleischeslust von Göttervater Zeus. 

Die Mutter der vier Kinder ist Leda, in die sich der Göttervater verguckt, und die er daher in Gestalt eines Schwans heimsucht. (Was zeigt: Männer von der Sorte gab es immer schon, nicht erst seit Donald Trump). Zeus schwängert Leda und zeugt dabei Pollux und Helena (die später Troja zu Fall bringen wird). Kurz darauf wird Leda auch von ihrem legitimen Gatten Tyndareus beglückt, der dabei ebenfalls zwei Kinder zeugt, nämlich Kastor und Klytaimnestra.

Die vier Kinder stecken – da Zeus bei der Zeugung ja ein Schwan war – in zwei Eiern, die Jungs in einem, die Mädchen im andern. Und obwohl sie Vierlinge sind, hat die unterschiedliche Vaterschaft Konsequenzen: Pollux und Helena sind unsterblich; Kastor und Klytaimnestra dagegen sind es nicht. 

Tja, und wie es kommt, dass die beiden Brüder trotzdem glücklich vereint als Sterne am Himmel strahlen, folgt unter P wie Pollux.


Montag, 17. Oktober 2016

Hund an Bord
Dog onboard

Nach all der Technik hier noch etwas mit Jöööh-Effekt.


Bootbesserung: Polyester, Alt- und Neumetall
Old metal, new skin and a peek into the future

Heute begann Piet, die alten Motorenlöcher abzudichten und den neuen Polyesterbelag anzubringen. Das war mit ziemlich viel Staub verbunden...

Piet grinds a 15cm-wide sloping band around the perimeter of the wood inserts. The idea is for the five or so layers of new fiberglass to overlap the edges of the inserts. Dusty work that highlighted some spiderwebs spectacularly.



So sah das Ganze bei Arbeitsende aus.

Here's how it looked at the end of the day. Step by step.
Währenddessen waren Roy und Dirk unterwegs, um unsere alten Motoren und Antriebe bei Volvo Penta abzuliefern, die uns für den alten Schrott erstaunlicherweise noch etwas bezahlen.

Meanwhile Dirk and I went on a rewarding circuit, first stopping to pick up the old sterndrives. Volvo Penta has offered us a remarkable refund for the old engines and drives that helped to seal the deal.


Der Volvo-Penta-Mann erklärt den Motor, den wir erhalten werden, an einem Modell. Das neue Teil wird uns aus den 1970er-Jahren direkt ins 21. Jahrhundert katapultieren. Bis unser neuer Motor jedoch geliefert werden kann, dauert es vier bis fünf Wochen.

Mulder Motoren, outside of Rotterdam, is the king of Volvo Penta dealers in NL. We spent a really informative hour here. Our order has been placed with the Swedes and Dan thinks four to five weeks' wait is probable. From a powerplant perspective, we're moving from mid-20th century to modern with the new hardware. Can't wait!

Samstag, 15. Oktober 2016

Bootbesserung: gestopfte Löcher
Let the repowering begin!

Wir haben uns entschieden. In den kommenden Wochen erhält die Plan B einen neuen Motor  nur einen, dafür aber richtig: einen Volvo Penta mit 170 PS (!) und dazu gehörendem Z-Antrieb.

Our penultimate solution, mating motors from one manufacturer to drives from another, proved overly complex, demanding special mounting flanges, flexible transmission couplings, and other such arcana. Instead, we've opted to replace our two old motors, each with 75hp, with one centrally mounted complete new powertrain (motor and sterndrive) from Volvo Penta. We considered this layout option early in our deliberations but then we were talking about a 33hp Mitsubishi motor mated to another manufacturer's drives. Our new engine will have 170hp. Volvo Penta is one of only two manufacturers that offer complete repowering packages. Their stuff is good, and expensive. But we got a winter-time price on this package, a good one. We understand the boat will handle differently with only one motor but we will adapt. 
Roy macht sich an das Entfernen der beiden alten Heckschilder, der Dinger, die den Motor mit dem Z-Antrieb verbinden.

I spent a day removing the transom shields from the old sterndrives. Hell on the fingernails but taking stuff apart is fun! Below, the results, ready for the scrap-metal guy who visits the shipyard regularly. 



Dann kommen die Experten und diskutieren das weitere Vorgehen. Links ist Dirk, der Chef der Werft, daneben  mit seinem Entwurf bereits auf der Holzplatte  ist Peter, der Werftschreiner; ganz rechts legt Piet letzte Hand an das neu geschaffene Loch in unserem Heck.

Our solution entails patching the two old holes in the transom and cutting a new one --- with obvious structural implications for the boat. We wouldn't undertake this with just anyone. Dirk, left, is the fifth generation of his family to lead this yard. We've had ample opportunity to observe how he and his people work and we think we're in good hands. Trusty mechanic Piet is on the right and woodsmith Peter in the middle.
Der Polyester-Mann  rechts in Weiss, er ist der Spezialist für alles, was mit Kunststoff zu tun hat  wird natürlich auch zu Rate gezogen.

There is just so much knowledge in this yard. The guy in the jumpsuit is the fiberglass maven. He was working on another boat and came by to offer his view. Everyone listened carefully when he spoke.
Dann macht sich Peter ans Werk. Er fräst eine Rille in die Mitte des Polyesters  im Innern des Bootes klingt das, als sei man beim Zahnarzt  und setzt einen Holzrahmen ein.

Peter set to work making the cover plates for the old holes.  


So sieht das erste Zwischenergebnis aus. Wenn wir richtig verstanden haben, dann kommt als nächstes der Polyester-Mann, um das Ganze zu verkleiden. Wir sind gespannt.

The transom is now ready, we think, for fiberglassing. Then we can go back into the water until the new powertrain arrives, which could take five weeks. We look forward to floating again! One big appeal of this solution is that it's a clean-sheet-of-paper installation. Dirk expects the new powertrain should take just a couple of days to put in. So, finally, after many dead ends and much time spent exploring our options, we are coming forward with Project Plan B!